Ich gebe ja gleich zu, es ist ein bisschen eigenbrötlerisch (ein Wortspiel, wie schön...): Wir besitzen seit Weihnachten eine Getreidemühle. Diese konnten wir natürlich nicht im Koffer mitnehmen, aber meine Schwester, die unlängst zu Besuch war, hatte noch etwas Platz im Koffer und hat sie daher mitgebracht. Mein Ehegatte hat dann in einem Corker Bioladen eine Bestellung über Weizen- und Roggenkörner aufgegeben (jeweils 5 kg, weil Körnerkaufen hier ja so üblich ist) und am Samstag haben wir sie abgeholt.
Gestern haben wir dann endlich unser erstes irisches Vollkornbrot gebacken und heute morgen habe ich eine Scheibe gegessen. Was für ein Genuss! Hier gibt es nämlich fast nur Toastbrot zu kaufen und das Brot im Supermarkt ist nicht besonders toll. Restaurants backen auch sehr leckeres Brot, aber normale (und bezahlbare) Bäcker sind selten...
Das Brot war übrigens ein Brown Soda, mit Baking Soda und nicht mit Hefe.

Warum hier Brot häufiger mit Backpulver als mit Hefe gebacken wird, habe ich jetzt auch gelernt. Im irischen Klima wächst der Weizen mit einem geringeren Glutengehalt, weshalb Hefebrote nur schwer gelingen. Um "moderne" Hefebrote zu backen, die mit der Festlandküche auch hier bekannt geworden sind, muss man Weizen importieren (unserer kommt übrigens aus Kanada). Darauf wäre ich nie gekommen...
Trillian - 17. Okt, 10:51
Nachdem ich vor einiger Zeit ja sehr begeistert von den irischen Busfahrern war, muss ich jetzt doch noch einige Ergänzungen zu diesem Thema anbringen.
Abfahrtszeit:
Schwierig. Busfahrpläne wie in Deutschland existieren gar nicht. Die irischen Pläne zeigen die Abfahrtszeiten an der Starthaltestelle der Buslinie. Das muss reichen *grins* Das ist für einen Deutschen sowieso schon ein schwieriges Konzept. Kaum hatte ich mich daran gewöhnt, dass ich die Abfahrtszeit schätzen muss (was bei meinem Lieblingsbus ein Zeitfenster von 20 Minuten öffnet, da er zwischen 20 und 40 Minuten braucht, bis er die Haltestelle erreicht hat), da tat sich die nächste Schikane auf. Die Busfahrpläne, die man in gedruckter Form an der Bus Station bekommt, zeigen andere Abfahrtszeiten als die Fahrpläne, die an der Haltestelle (nochmal: das ist nur an der Haupthaltestelle) hängen, zeigen andere Abfahrtszeiten als die Fahrpläne, die man sich im Internet herunterladen kann. Interessanterweise gelten alle seit dem 15. Januar 2006!
Kennzeichnung der Linien:
Prinzipiell genauso wie in Deutschland, z.B. Linie 2. Allerdings vergessen die Busfahrer ziemlich oft, ihre Anzeige zu verstellen. D.h. die Endhaltestelle ist bei einem Drittel der Busse falsch, also am besten ignorieren. Zusätzlich sind die Anzeigen manchmal kaputt. Da wird dann ein handschriftliches Schild vorne in den Bus gehängt. Anders als in Deutschland sollte man auch völlig offen für die Art des Gefährts sein. Erst gestern hätten viele meiner Kollegen (mich selbst eingeschlossen) beinahe den Bus verpasst, weil es sich um eine ungekennzeichneten Reisebus mit der Aufschrift Aircoach handelte. Man improvisiert hier halt gerne.
Fazit:
Erfahrung ist ganz wichtig. Je öfter man mit einer Linie fährt, desto mehr weiß man über sie und ihre Besonderheiten.
Ansonsten gilt:
Kommt ein Bus (Korrektur: ein Gefährt mit 4 Rädern) ungefähr zur Abfahrtszeit (plus/minus 10 Minuten) ungefähr an die Haltestelle (plus/minus 10 Meter), dann immer den Fahrer fragen, ob dies der Bus in die richtige Richtung ist! Vermutlich ist er es!
Trillian - 15. Aug, 16:09
Gestern Abend beim Spülen (ja, Spülmaschine war gestern, jetzt Spülen wir wieder von Hand...) fiel mir auf, dass unsere Löffelstiele teilweise gebleicht sind. Zuerst dachte ich: "Ja, klar, die stehen ja bis dahin im heißen Tee. Das kommt von der Hitze!" Dann habe ich aber nochmal darüber nachgedacht, dass diese Löffel mindestens 8 Jahre alt sind und wir sie in Deutschland ganz sicher auch im heißen Tee haben stehen lassen und das ganz ohne Bleicherscheinungen...
Plötzlich ist es uns gedämmert... Offensichtlich ist der Chloranteil im Wasser so hoch, dass er die Löffel bleicht... Jetzt werden wir wohl keinen Tee mehr mit Leitungswasser kochen. Aber Nudeln kochen mit gekauftem Wasser? Das wird teuer!
...wenn ich in den Spiegel schaue. Ich sehe naemlich aus wie ein Mallorca-Urlauber.
Wir haben gestern einen Ausflug ans Meer gemacht und ich habe einen furchtbaren Sonnenbrand. Ich dachte in Irland braucht man keinen Sonnenschutz. Alle versichern mir, dass die momentanen Witterungsverhaeltnisse auch voellig untypisch fuer Irland sind. Ich muss mich wohl darauf einstellen, in Zukunft Sonnencreme zu verwenden.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen so schlimmen Sonnenbrand hatte *schnief*
Trillian - 17. Jul, 18:30
Dieser kleine Eintrag geht an alle, die mich kennen und sich fragen, warum ich Ihre Emails nicht beantworte. Leider habe ich gerade ein Problem mit meinem Internetzugang und kann daher meine Emails nicht abrufen. Auf der Arbeit wiederum bin ich leider zu sehr mit arbeiten beschaeftigt, als dass ich meine Emails lesen koennte (ich bin mir sicher, mein Arbeitgeber freut sich darueber). Also drueckt mir die Daumen, dass ich bald wieder surfen kann...
Trillian - 15. Jul, 13:19
Wir kommen nach Deutschland. Spontan habe ich eben beschlossen, am naechsten Wochenende mit dem Mann nach Deutschland zu fliegen. Vom 6. bis zum 10. sind wir also unter deutscher Handynummer zu erreichen...
Es wird allerdings kein Spassbesuch, sondern die Wohnung muss zur Aufloesung vorbereitet werden. Ich werde also, um Ablenkung zu vermeiden, meinen Computer hier in Irland lassen :(
Trillian - 29. Jun, 13:33
Ich habe ein Problem mit meiner Nase. Wie eigentlich jedes Jahr im Sommer: Meine Nase wird braun (oder rot), der Rest vom Gesicht nicht. Also habe ich heute morgen Sunblocker von der Tochter auf meine Nase aufgetragen. LSF 40. Das sollte helfen, dachte ich mir.
Der Blick in den Spiegel eben zeigte allerdings: Nun habe ich eine weisse Nase! Der Sunblocker hat sich in die Poren gesetzt und bleibt hartnaeckig dort...
Trillian - 29. Jun, 13:29
Tochter mit Apfel,
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Trillian_Zweiundvierzig.
Gleich am ersten Tag haben wir natuerlich den Bus zum neuen Arbeitsplaz ausprobiert und Toechterchen ging eine Runde auf der Wiese des Mitarbeiterparkplatzes spazieren.
Trillian - 28. Jun, 13:27
Die erste Sache, die ich an Irland liebe ist das Busfahren. Waehrend in Deutschland die Busfahrer eher schlecht gelaunt sind und die Fahrgaeste als notwendiges Uebel tolerieren, sind die Busfahrer in Irland alle freundlich und nett. Faehrt der Bus an und ein verspaeteter Fahrgast kommt angelaufen und ruft "Hey", haelt der Busfahrer noch einmal an. Viele Busfahrer lassen die Fahrgaeste auch zwischendurch aussteigen, wenn es ihnen laengere Wege erspart. Umgekehrt bedankt sich der irische Fahrgast beim Fahrer, wenn er aussteigt.
J. nannte es gestern eine liebevolle Simbiose zwischen Busfahrer und Fahrgast. Klasse!
Trillian - 21. Jun, 13:32